Datum

Sep. 23 2023
Vorbei!

Uhrzeit

20:00 - 22:30

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Certified Jazz

DIETER ILG „RAVEL“ MIT RAINER BÖHM UND PATRICE HERAL


Samstag, 23.09.2023
Beginn: 20:00 Uhr // Einlass: 19:30 Uhr

VVK: Mitglieder/innen: 15,00 EUR – Normalpreis: 22,00 EUR (zzgl. VVK-Geb.)

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Dieter Ilg „Ravel“ mit Rainer Böhm & Patrice Héral

Wie nur wenige Jazzmusiker überhaupt hat sich der international rennomierte Kontrabassist Dieter Ilg innerhalb des zurückliegenden Jahrzehnts seiner Laufbahn der Weiter-Erzählung der Musik klassischer Komponisten mit den Mitteln des Jazz verschrieben. Auf seinem neuen Album widmet er sich dem großen Impressionisten Maurice Ravel. Mit unverwechselbar singendem Ton, so präzisem, wie luftigem Groove, großer Vorstellungskraft und seinem außerordentlich sensibel agierenden Trio zusammen mit Pianist Rainer Bö hm und Schlagzeuger Patrice Hé ral.
Natürlichkeit, Sensibilität und Einfühlsamkeit.
Verdi, Wagner, Beethoven, Bach… Dieter Ilg ist der kreative „Kreuzungsgenetiker für Klassik und Jazz“ (Süddeutsche Zeitung). Gemeinsam mit Pianist Rainer Böhm und Patrice Héral am Schlagzeug fü hrt der Bassist große Komponisten der abendländischen Kunstmusik in neue Gefilde. Und nun: Ravel.
„Ravels Musik ist uns wie auf den Leib geschneidert!“
Dass Ilg irgendwann bei Maurice Ravel landen würde, verwundert nicht, ist doch sein künstlerischer Ansatz ganz und gar impressionistisch. „Mich interessiert, was zwischen mir und dem Objekt passiert“ hat Claude Monet einmal ü ber seine Malerei gesagt. Für Ilgs Schaffensprozess gilt dies ebenso, denn die musikalischen Vorlagen sind der Trigger fü r eigene Empfindungen, die zu neuen Klangbildern verarbeitet werden: „Ich handele nicht nach einem festen Plan und will nichts nur einfach wiedergeben, sondern mit den Meistern in mind, Eigenes gestalten.“ Die Musikessenzen, die Ilg dafür auswählt, müssen ihn „anspringen“, wie er selbst sagt. Wie, das ist völlig offen: Es kann eine Melodie sein, eine rhythmische Figur, Akkordfolge oder auch Stimmung, die für Anziehungskraft sorgt: „Hö ren und im Moment entscheiden“, ist Ilgs Devise, im Prozess des Komponierens aber vor allem auch in den Trioimprovisationen, die eine Atmosphäre der Unmittelbarkeit des Augenblickes entstehen lassen. Jeder Atemzug führt weiter.
Bei „Ravel“ wird der Betrachter zum Subjekt: „Er lässt uns mehr im Unklaren, was – in Anführungszeichen – richtig und falsch ist. Die Deutungsfreiheit ist bei ihm schon angelegt. Seine Musik lässt sich ganz organisch in Jazz verwandeln“, sagt Ilg. Vielleicht auch deshalb weil Ravels Schaffen um 1900 mit der Entstehungsgeschichte des Jazz zusammenfiel und er dafür ein offenes Ohr hatte. Mit George Gershwin zog er in den 1920er Jahren durch Harlem, um Duke Ellington und Co. zu hö ren. Darü ber hinaus war sein Lebensmittelpunkt Paris das kulturelle Drehkreuz in die USA. All das hat Spuren in Ravels Musik hinterlassen. Ub berhaupt lä utete der musikalische Impressionismus die zeitgenössische Musik des 20. Jahrhunderts ein. Ein idealer Nä hrboden also fü r Ilgs Variationen im Jazzkontext.
Ein Fü llhorn der musikalischen Stimmungen erwartet den Hö rer.
„Ravel“ ist ein spannungsreiches Wechselspiel der Protagonisten und immer ein Mitmachen. Zu jeder Zeit gestalten Ilg, Böhm und Héral die Musik gleichermaßen. Hier herrscht Meinungsfreiheit. Soli sind nie ein Egotrip, sondern Impulse fü r das Kollektiv: „Lange wirkte kein Trio mehr derart intensiv miteinander verstrickt wie dieses“, befand der NDR. Es erö ffnet eine außergewö hnliche musikalische Welt, die Staunen lä sst, mit welcher Natürlichkeit, Sensibilität und Einfühlsamkeit verbindende Brücken zwischen Klassik und Jazz gebaut werden.
Was ist Original, was Variation? Wo fängt Ilg, Böhm, Héral an und wo hört Ravel auf…? Große Kunst muss man nicht verstehen, das wusste schon Monet: „Die einzige nötige Sache ist, sie zu lieben.“

 

Line up:
Dieter Ilg – Bass
Rainer Böhm – Piano
Patrice Heral – Drums

Bildnachweis: © Till Brönner

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