Der schwedische Jazzpianist Jacob Karlzon (Jahrgang 1970) ist ein stilistisch und musikalisch weit gereister Mann.
Er hat klassische Klavierstücke gespielt, hat mit großen Namen des Jazz wie Kenny Wheeler, Billy Cobham, Norma Winstone, Dominic Miller, Till Brönner und Tim Hagans die Bühnen geteilt, hat sich für das Album ›More‹ aus dem Jahr 2012 auch mal mit seiner Metal-Sozialisation befasst, hat auf seinen letzten Alben „Now“ und „Open Waters“ elektronische Elemente den Puls seiner Musik setzen lassen. Einem größeren Publikum wurde Jacob Karlzon als kongenialer Begleiter der Sängerin Viktoria Tolstoy bekannt.
Kein Wunder, dass er sich lieber als einen ›alternativen Musiker‹ bezeichnet und nicht als reinen Jazzer, was immer das auch sein mag.
Aber damit keine Missverständnisse aufkommen: Karlzon ist dennoch ein Mann des Jazz.
Manche nennen ihn gern einen Extremisten, der in einem Song mit immenser Energie sein Instrument an den Rand seiner Möglichkeiten treibt (siehe VIDEO 1 unten), um im nächsten zarte oder gar zärtliche Töne (siehe VIDEO 2 unten) anzustimmen. Besonders eindrucksvoll tut er dies auf der Bühne, dort spielt und jongliert er mit Genres, Sounds, Elektronik, Atmosphären und Dynamik, atemberaubend und höchst virtuos, mal mit muskulöser Bravour, dann wieder mit fragiler Empfindsamkeit aber immer unbeirrt und mit grenzenloser Neugier.
Auf seinem aktuellsten Werk „Wanderlust“, das im März 2022 über Warner Music erscheinen wird, hebt Jacob Karlzon die hohe Kunst des Piano-Trios auf eine neue Ebene. Und ist direkt zum Launch des Albums mit seinem Trio gleich zwei Abende im Doubletime und danach auf großer Europa-Tournee.