
Marius Neset Quintet

Beginn: 20:00 Uhr // Einlass: 19:30 Uhr
TICKETS HIERCabaret:
Musik, Tanz, schräge Späße, viel Glitzer und jede Menge Überraschungen. So weit, so bekannt. Das Album „Cabaret“ des norwegischen Saxofonisten und Komponisten Marius Neset nimmt die Zuhörer:innen mit in eine Welt atemberaubend breit gefächerter musikali-scher Vorstellungskraft. Und auch wenn Neset nach vielbe-achteten orchestralen Werken hier wieder zur kleinen Beset-zung zurückkehrt, meint man stets, mehr als nur fünf Musikern zuzuhören. Wie schon auf dem Album „Happy“ von 2022 be-steht Maris Nesets Quintett aus Elliot Galvin (Keyboards), Magnus Hjorth (Piano), Conor Chaplin (E-Bass) und Anton E-ger (Drums & Percussion). Auf „Happy“ spielten die Musiker erstmals in dieser Konstellation zusammen. Inzwischen sind sie eine erfahrene Working Band: „Wir haben viele Konzerte ge-spielt und wie sich diese Band in dieser Zeit entwickelt hat, ist für mich schlicht einzigartig“, rekapituliert Marius Neset. Nach Veröffentlichungen mit der „London Sinfonietta“ (inklusive Auf-tritt in der Royal Albert Hall bei den “BBC Proms”), einer Solo-Saxophon-Platte und einer Duo-Suite mit dem klassischen Klavierstar Leif Ove Andsnes ist das Quintett für Marius Neset „wie Nachhausekommen“. Gleichzeitig ging es auf „Cabaret“ darum, die musikalischen Möglichkeiten dieser Besetzung noch tiefer auszuloten.
Die fünf Musiker trafen sich in der malerischen Abgele-genheit des norwegischen „Ocean Sound Studios“, in welchem Marius Neset 2015 bereits sein Album „Pinball“ aufnahm. Und wie damals brachte Marius Neset Musik mit zur Session, bei der „jede einzelne Note genau für diese besonde-ren Musiker komponiert wurde“. Auch in der kleinen Besetzung denkt der Komponist Marius Neset in orchestraler Bandbreite. Die Kombination von gleich zwei Musikern an Tasteninstru-menten, dem zumeist auf die Melodie fokussierten Magnus Hjorth am akustischen Piano und Elliot Galvin an elektrischen Keyboards eröffnet „enorme Möglichkeiten“. Die neuen Stücke erweitern auch die rhythmische Umgebung und steigern die Herausforderungen an Bassist Conor Chaplin und Schlagzeu-ger Anton Eger (Neset: „der hingebungsvollste Musiker, den ich je traf“), der so viel Energie in die Musik einspeist, dass man damit eine Kleinstadt erleuchten könnte. Besonders deut-lich wird dies im Stück mit dem rätselhaften Titel ‘Hyp3rsonic Cabar3t’. Die Ziffern verweisen auf einen 33/8 Beat, welcher dem Stück eine hypnotische Wirkung verleiht.
Die Verbindung aus herausragenden Musikern und Ne-sets nie versiegendem Strom kompositorischer Ideen war die perfekte Basis für eine denkwürdige Zeit im Stu-dio. „Cabaret ist das konzeptionellste Album, das ich je ge-macht habe,“ sagt Neset. „Wenn man so etwas zusammen-stellt, muss man ständig Entscheidungen treffen. Das ist wirk-lich fordernd“. Ein aufwändiger Prozess mit beeindruckendem Resultat. Nesets dichte, komplexe, dynamische Musik ist eine Achterbahnfahrt aus enorm kontrastreichen Songs. Viele Ein-flüsse klingen an, unter anderem Joe Zawinuls melodische und strukturelle Eigenarten und Spuren des koboldhaften Humors von Nesets früherem Mentor Django Bates. Aber unterm Strich bietet „Cabaret“ Neset pur, vom kompositorischen Detail bis zum virtuosen Saxophonspiel auf Tenor und Sopran bei dem melodisches Gespür auf ein Maß an technischem Können trifft, durch das es Neset mit jedem Spieler dieser Welt auf-nehmen kann.
Es steckt so viel unterschiedliche Musik in „Cabaret“ – vom verrückten Tanz der beiden Eröffnungsstücke, über den coolen Lyrismus von „Song for Maja“, den Überschwang der „Midsummer Beats“, bis zur Weite von „The Ocean“, der Ener-gie von „Quantum Dance“ und der Wehmut von „Forgotten Ballet“. Das folkloristische „Wedding In Geiranger”, geschrie-ben für Nesets eigene Verlobung im letzten Sommer, schließt den Reigen. „Cabaret“ ist eine ereignisreiche und dramatische Reise, an deren Ende der Hörer mit Sicherheit gleich wieder neu starten möchte.
Line Up:
Marius Neset – tenor and soprano saxophones
Elliot Galvin – keyboards
Magnus Hjorth – piano
Conor Chaplin – electric bass
Anton Eger – drums & percussion